Die Ethikkommission  informiert


Wir informieren euch zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi,-Inter- und Transphobie bzw -Feindlichkeit (International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia, abgekürzt IDAHOBIT, am 17. Mai

Der 17. Mai ist seit 2005 der weltweite Aktionstag, um auf die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen hinzuweisen, die in ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweichen. Das Datum erinnert an den 17.Mai 1990, als die Weltgesundheitsorganisation beschloss, Homosexualität aus dem ICD zu streichen. Seit 2018 ist auch Transsexualität als Krankheit aus dem ICD 11 gestrichen. In diesem Jahr lautet das weltweite Motto  „Together always united in diversity“

Das frühere Logo von 2005. Quelle: http://www.idahomophobia.org

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_gegen_Homo-,_Bi-,_Inter-_und_Transphobie Zugriff 22.3.2023

Warum ist es uns als Ethikkommission der DGTA ein Anliegen auf diesen Tag hinzuweisen?

Unsere grundlegenden Werte, nämlich Würde des Menschen, Selbstbestimmung. Gesundheit, Sicherheit und Gegenseitigkeit sind an diesem Tag berührt.

In über 70 Ländern der Erde sind LGBTIQ , d.h. Menschen, die sich als Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans, Intersexuell und Queer verstehen, in ihrer Menschenwürde und ihrer Existenz bedroht.

Auch hierzulande gibt es immer wieder Hassverbrechen gegen Minderheiten. So wurden 2021  laut Innenministerium insgesamt 1051 Straftaten im Bereich der Politisch-Motivierten Kriminalität Unterthemenfeld „Geschlecht/Sexuelle Identität“ UND/ODER „Sexuelle Orientierung“ registriert, davon  190 Gewalttaten. Die Dunkelziffer ist hoch.

Quelle: https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Homophobe-Gewalt, Zugriff 22.3.2023

Die Selbstbestimmung als Individuum ist eingeschränkt dadurch, dass Angehörige von Minderheiten sich gezwungen sehen,  sorgfältig zu prüfen, inwieweit sie sich in einem Umfeld, das häufig durch Intoleranz und Ignoranz geprägt ist, zeigen wollen.

Das  Verstecken der eigenen Identität  wirkt sich vor allem auf die psychische Gesundheit und die Sicherheit ungünstig aus. Immer noch ist in der Adoleszenz das Suizidrisiko bei sich als queer identifizierenden Menschen vierfach höher als bei heterosexuellen Personen.

Fehlt  beim ausbleibenden Coming out die Resonanz anderer Menschen, ist die Gegenseitigkeit davon beeinträchtigt.

Als Transaktionsanalytiker:innen  zeigen wir mit der OK/OK-Haltung unsere Offenheit und unser Wohlwollen gegenüber allen Menschen.

Der 17. Mai kann eine gute Gelegenheit sein,  sich der eigenen Haltung und Sensibilität gegenüber  „queeren“ Klient*innen, Schüler*innen, Patient*innen, usw., zu vergewissern. Aus aktuellem Anlass könnten wir uns mit dem Thema  z.B. in der TA- Weiterbildung  bezogen auf unsere Werte und Prinzipien auseinandersetzen.

Literatur und Links:

https://may17.org/idahobit-2023-theme-together-always-united-in-diversity/ Zugriff 22.3.2023

Vorschläge  der UNESCO für den Unterricht:

https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-05/Bek%C3%A4mpfung_von_Homophobie_und_Transphobie.pdf Zugriff 22.3.2023

TAJ Special Issue „Systemic Oppression: What Part Do We Play?”

TAJ 3, 2022

Anne Huschens
Vorsitzende der Ethikkommission

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