Nachruf Arlene Foster Moore


Wir trauern um Arlene Moore, Lehrmitglied der DGTA, EATA und ITAA. Sie verstarb am 16. Februar 2024, wenige Tage vor ihrem 89. Geburtstag.

Arlene war in vieler Weise eine Pionierin. Obwohl aktiv in Ausbildungsgruppen in Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Hamburg und Bremen, im Prüfungsgeschehen und auf Kongressen in der DGTA und EATA, war sie in der Vereinsöffentlichkeit eher zurückhaltend. Man vergisst deshalb oft die Bedeutung, die sie für die Transaktionsanalyse in Deutschland hatte. Sie war eine der ersten, die TA in Deutschland gelehrt haben. Einige der heute großen Namen haben in ihren Ausbildungsgruppen ihre ersten Schritte gemacht.

Sie war eine der ersten, die den New Identity Process von Daniel Casriel und damit die bonding Therapie in Deutschland praktiziert und verbreitet haben.

Sie hat die ersten workshops gesponsort, die Helen Palmer in Deutschland gegeben hat und hat damit letztlich die Grundlage für 30 Jahre Enneagramm in der mündlichen Tradition in Deutschland auch in der Verbindung mit TA gelegt.

Lange, bevor andere zu dieser Erkenntnis gelangten hat sie gelehrt und gelebt, dass es – vor aller Theorie und Methodenkenntnis – die menschliche Beziehung ist, die heilt. Zu jener Zeit war das, glaube ich, eher wenig populär. Auch in diesem Sinne, wenn man es damit vergleicht, wie wichtig uns heute „relational“, die Beziehungsorientierung, geworden ist, war sie eine Pionierin.

Arlene konnte sich für Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit interessieren, sie sehen, akzeptieren und lieben. In dieser Weise hat sie unseren Grundsatz „Ich bin OK, Du bist OK“ gelehrt und gelebt. Es war letztlich das, was vielen Menschen in ihrer Umgebung geholfen hat zu wachsen, um nicht zu sagen: sie geheilt hat.

Arlene hatte die Demut und die Größe, über sich hinausweisen zu können. Vielen verhalf sie in ihren Ausbildungsgruppen zu Zuversicht und Vertrauen, dass sie Therapie, Beratung und TA „konnten“. Sie legte die Grundlagen. Es war dann in Ordnung, wenn sie zu anderen Lehrenden gingen und da ihre Ausbildung im Prüfungssinne abschlossen.

Transaktionsanalyse wie auch später das Enneagramm waren für Arlene „tools“. Sie schien lebenslang auf der Suche. „Wer bin ich wirklich, wer sind die Menschen hinter all ihren Masken und Gewohnheiten“. Das trieb sie an. Sie gab Raum für diese Fragen, Interesse, Zuwendung, eröffnete Szenen, in denen Entwicklung und Wachstum geschehen konnte.

Möge sie auf Ihrer letzten Reise ein Satz von Mary Davis begleitet haben, der Ihr auch zu Lebzeiten wichtig war:

May I let go of all I can´t control

And open my heart to receive the blessings of this moment

Jürgen Gündel, TSTA

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